Gas geben mit Biogas, aber wo? – Wähle den passenden Standort für Deine Biogas-Anlage 

Gas geben mit Biogas, aber wo? – Die passende Wahl des Standorts für Deine Anlage 
© manfredxy

Biogas ist eine dufte Sache: Es ist absolut natürlich und nachhaltig, eine nicht versiegende Energiequelle. Doch nicht überall arbeitet eine Biogasanlage effizient und stößt dabei auf Gegenliebe. Suchst Du den passenden Standort für Deine Biogas-Anlage, fließen Faktoren, wie z. B. die Infrastruktur, Umweltmerkmale oder die Vorgaben der Behörden mit ein. Warum ist also Biogas nicht allerorts der Weg zur umweltfreundlichen Energieversorgung?

Effizienz, Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit – Der richtige Standort ist der Treibstoff für Dein Projekt

Biomasse ist das Hauptsubstrat für die Biogasproduktion, und das Schöne an ihr ist, dass Du sie eigentlich überall findest. Klingt also einfach, ist es aber nicht immer. Denn schließlich wollen wir, dass unsere Biogasanlage auch effizient arbeitet und den Aufwand der Produktion rechtfertigt. Doch was genau ist eigentlich Biogas und wie läuft die Produktion ab?

Best out of the rest: Was ist eigentlich Biogas? 

Biogas gehört zu den erneuerbaren Energieträgern und wird im Zuge einer anaeroben Vergärung organischer Materialien gewonnen. Zu diesen gehören landwirtschaftliche Abfälle, wie z. B. Gülle aus der Tierhaltung (Geflügel, Schweine, Rinder), Mist, Ernterückstände aber auch speziell angebaute Energiepflanzen, wie z. B. Mais, Getreide oder Rüben. Auch organische Abfälle aus Haushalten, Grünabfälle aus dem Garten- und Landschaftsbau oder der Klärschlamm aus Kläranlagen sind Teil dieses Basismaterials. 

Die für die Ohren etwas unappetitlich daherkommende Mixtur hat es in sich – vor allem dann, wenn diesen organischen Substanzen Bakterien zugesetzt werden. Unter Luftabschluss wird die Biomasse von den kleinen Helfern abgebaut, wobei unter anderem Methan (CH4) freigesetzt wird. Das entstehende Gasgemisch aus Methan und Kohlendioxid kann unter der Bezeichnung Biogas dann als Energiequelle zur Strom- und Wärmeerzeugung oder auch als Treibstoff für Fahrzeuge genutzt werden (wenn es auf Erdgasqualität aufbereitet wird). 

Klingt immer noch super, vor allem, weil es Abfälle und Mist immer und an jedem Ort geben wird. Doch warum ist die Auswahl des richtigen Standorts dennoch von entscheidender Bedeutung für eine Biogasanlage? Die folgenden Punkte geben Dir darüber Aufschluss: 

1. Ohne Biomasse kein Biogas 

Wie wir ja bereits festgestellt haben, gibt es Biomasse so gut wie überall. Dennoch sollten die Transportwege kurz ausfallen, um Kosten zu sparen. Daher ist es sinnvoll, eine Biogasanlage in der Nähe von landwirtschaftlichen Betrieben oder Kläranlagen zu errichten. So minimierst Du Verluste und es ist stets für den reibungslosen Nachschub gesorgt.

2. Die optimale Infrastruktur für Anlieferung, Einspeisung ins Netz und Entsorgung 

Ist das Biogas einmal produziert, stellt sich die Frage: Wohin mit der Energie? Die Nähe zu Wärme- und Stromnetzen ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl des Standorts in der Produktion von Biogas. Die umliegende Infrastruktur sollte gewährleisten, dass die Anlage leicht angeschlossen werden kann und zugleich eine unkomplizierte Anlieferung von Biomasse und ein ebenso einfacher Abtransport der Gärreste möglich ist. Häufig wandern die Reste als Dünger auf die Felder oder in die Produktion von Düngern – dort tun sich neue wirtschaftliche Möglichkeiten auf!

3. Umweltfaktoren erkennen – so klappt’s mit den Nachbarn! 

Um negative Einflüsse auf die Umwelt auszuschließen, sollten bestehende Umweltauflagen und Naturschutzbestimmungen berücksichtigt werden. Außerdem bringt ein Standort außerhalb von Wohngebieten den Vorteil mit sich, dass den Anwohnern Dein Projekt – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht stinkt. Das Biogas selbst ist in der Regel nahezu geruchsneutral, aber die Anlage und vor allem die Anlieferung und Verarbeitung können schon mal störende Gerüche zur Folge haben. Wählst du Deinen Standort weise, riecht es so schnell nicht nach Ärger.  

4. Denk an Mutter Natur – Topografie, Geologie und klimatische Bedingungen berücksichtigen 

Damit Deine Biogasanlage auf sicheren Beinen steht, solltest Du die Beschaffenheit des Bodens bzw. den geologischen Untergrund prüfen. Denn nur so ist gewährleistet, dass die Anlage dauerhaft ihre Standhaftigkeit behält. Auf die Effizienz in der Produktion nehmen auch klimatische Bedingungen, wie z. B. Temperatur, Niederschlagsintervalle und Sonneneinstrahlung ihren Einfluss. Böse Überraschungen vermeidest Du mit Hilfe von wissenschaftlichen Experten oder der Recherche von Erfahrungsberichten. 

5. Biogas im Einklang mit den Behörden: Genehmigungsverfahren durchführen 

Manche Standorte bieten sich aufgrund der dort gesetzlich festgelegten Genehmigungsverfahren für Biogasanlagen weniger an als andere. Du solltest Dich im Voraus erkundigen, welche behördlichen Auflagen es gibt, damit das Genehmigungsverfahren für Deine Biogasanlage kostensparend und schnell durchgeführt werden kann. Im Idealfall findest Du einen Ort, der bereits für den Bau und Betrieb von Biogasanlagen zugelassen ist.  

Falls Du Hilfe im Umgang mit den Behörden im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens brauchst, wende dich gerne an das Team Wloka

Unser Fazit: Biogasanlagen brauchen das passende Zuhause, alles andere ist Mist! 

Abfälle sinnvoll verwerten, fossile Brennstoffe ersetzen, einen Teil der Energieversorgung sichern – all das kann Deine Biogasanlage! Sie kann es aber nur dann besonders gut, wenn sie an der richtigen Stelle steht. Um herauszufinden, wo das ist, ist eine Menge Arbeit notwendig, die Du aber nicht komplett alleine bewältigen musst. Gerade bei der Auseinandersetzung mit den Behörden steht dir das Team Wloka mit Rat und Tat zur Seite.